„Erbsensuppe to go“ bei den Reservisten in Ramstein (Beitrag
in "Loyal" von M. Sauer)

Foto:
Daniel Schäffner
Auch
wenn zahlreiche, in dieser Jahreszeit sonst übliche, Veranstaltungen
in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden können,
muss man in Ramstein-Miesenbach nicht gleich auf die beliebte Erbsensuppe
der Reservisten verzichten…“ So machte die Reservistenkameradschaft
(RK) Ramstein-Landstuhl im Dezember auf die Aktion „Erbsensuppe
to go“ aufmerksam. Die RK hat nämlich einen eingetragenen Förderverein,
der auch bei Einhaltung strenger Corona-Regeln aktiv bleiben kann, wenn
das der RK selbst versagt ist. Voraussetzung ist die Genehmigung der zuständigen
Kommune bzw. der Kreisverwaltung.
Förderverein
macht’s möglich
Drei Stunden lang konnten so beim Vereinsheim der RK die Hungrigen ihre
Suppe in Empfang nehmen, ohne auszusteigen – wie bei den bekannten
Drive-In-Restaurants. Das Vereinsheim in der Talstraße in Ramstein
ist schon deshalb leicht zu finden, weil ein echtes Jagdflugzeug der Luftwaffe
(eine Fiat G 91) auf dem Gelände bestaunt werden kann. Mehr als 250
verkaufte Portionen ergaben einen stattlichen Reingewinn, der für
die geplante Überdachung von zwei Containern auf dem Vereinsgelände
genutzt werden soll. Der RK-Vorsitzende Ralf Bierwagen dazu: „Leider
wurde uns von der Kreisverwaltung Kaiserslautern der Erbsensuppenverkauf
nur an einem Samstag gestattet. An diesem betreffenden Samstag besuchte
uns ein Fotograf und eine Reporterin der ‚Rheinpfalz‘. Das
ist die lokale Tageszeitung hier. Heraus kam ein umfangreicher Bericht,
der unsere Aktion, die ja auch für Menschen eine Hilfe war, die nicht
Zeit haben, selbst zu kochen, durchaus positiv darstellte.“
[Anmerkung
der Redaktion: Der Vollständigkeit halber ist der Beitrag hier verlinkt,
in der Online-Version jedoch hinter einer Bezahlschranke]
Bierwagen
weiter: „Gerade in Corona-Zeiten, wo es an Veranstaltungen mangelt,
erwies sich der Bericht als besonders wirksame Art der Öffentlichkeitsarbeit.
Unsere Helfer wurden z.B. von vielen Bürgern nach dem nächsten
Termin für die ‚Erbsensuppe to go‘ gefragt. Unsere Aktion
hat sich in mehrfacher Hinsicht positiv ausgewirkt: Unsere Mitglieder
erlebten nach langer Unterbrechung mal wieder eine gemeinsame Aktion.
Das motiviert. Es war eine Werbung für unsere Reservistenkameradschaft.
Und es hilft bei der Finanzierung unseres nächsten Projekts, der
Überdachung der Container auf dem RK-Gelände!“

Foto:
Daniel Schäffner
Die etwas
andere RK mit dem Jagdflugzeug auf dem Rasen (Beitrag in "Loyal"
von M. Sauer)
Ende
Juni hatte ich die Gelegenheit, bei der ersten Präsenzsitzung des
Erweiterten Vorstands der Landesgruppe RLP seit dem Corona-Lockdown den
vollzählig anwesenden sieben Kreisvorsitzenden die schwierige Situation
des Pressebeauftragten bei Füllung des Internets und der RLP-Seiten
mit attraktiven Themen zu den Reservisten in RLP vorzutragen.
Unmittelbar nach der Sitzung sprach mich ein Karsten Kiefaber von der
RK Ramstein-Landstuhl an: „Hast Du Lust, uns am Samstag in Ramstein
zu besuchen. Es gibt sicher spektakuläre Bilder – wir sind
mit einem Dutzend Helfern dabei, unsere „Fiat G 91“ zu montieren
und neben unserer Halle in der Talstraße auf einen Sockel zu hieven….“

Per Tieflader kam der zerlegte Oldtimer – 1962
in Lizenz bei Dornier, Heinkel, Siebel und Messerschmitt (Arbeitsgemeinschaft
Süd 91) gebaut -
von Rothenburg bei Görlitz in Sachsen nach Ramstein. Die
Reservisten sind dem Rothenburger Museum und der Firma CW Transporter
für
die Unterstützung dankbar. Besitzer ist und bleibt auch
die Flugausstellung Peter Junior in Hermeskeil im Hunsrück,
die den Jet 20 Jahre lang nach Rothenburg verliehen hatte und nun als
Dauerleihgabe der RK Ramstein-Landstuhl zur Verfügung stellt.
„Die
Talstraße in Ramstein hat keine Hausnummern. Aber Du kannst das
überhaupt nicht verfehlen. Da es sich um eine Sackgasse handelt,
einfach fahren bis du das Flugzeug siehst!“, hatte Karsten Kiefaber,
der Schriftführer der RK Ramstein-Landstuhl gemailt. Und die hellblaue
Lady war auch nicht zu verfehlen. Für den Autor war es ein nostalgisches
Erlebnis. Im April 1960 war ich einst bei der Luftwaffe als Soldat auf
Zeit eingerückt – kurz danach übernahm die Luftwaffe die
ersten Exemplare der Fiat G 91 – fünfzig Flugzeuge wurden in
Italien bei Fiat gebaut und von der Bundeswehr gekauft. Ungefähr
320 weitere Flugzeuge (einschließlich der 22 zweisitzigen Trainerversion)
entstanden als Lizenznachbau in Deutschland.
Der
erste Prototyp der als leichtes Jagd- und taktisches Unterstützungsflugzeug
konzipierten G91 flog im August 1956 und bewies, dass sie – wie
gefordert – auch auf Graspisten starten und landen konnte. Als „Zweitausstattung“
der Luftwaffe löste sie ab 1961 den veralteten amerikanischen Jagdbomber
F 84 Thunderstreak ab.
22 Jahre lang flog die von der Truppe liebevoll „Gina“ genannte
G91 in der Luftwaffe – sie war das erste strahlgetriebene Flugzeug,
das nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland als Serie hergestellt
wurde. Die nun in Ramstein aufgestellte Fiat G91 R 3 mit Kamerafenstern
in der Nase hatte ein besonderes Schicksal: Am 13.11. 1978 gab es eine
Kollision beim Instrumentenanflug einer Zweierformation. Die Nummer Zwei
der Formation berührte das Führungsflugzeug mit der Nr. 30+74
– eben die Gina, die nun ihren letzten Standort in Ramstein gefunden
hat. Beide Flugzeuge waren beschädigt, konnten aber noch in Oldenburg
landen. Die Piloten – Hauptmann Dieter Piesche und Oberstleutnant
Walter Stoetzer - blieben unverletzt. Eine Maschine konnte wieder flugfähig
gemacht werden. Die 30+74 musste ausgesondert werden und überlebte
bis heute als Museumsobjekt.

Bild links: Das Arbeitskommando der RK Ramstein hat
das Puzzle-Spiel erfolgreich erledigt - alle Teile sind am richtigen Platz.
Und Spaß gemacht hat es auch.
Die Kameraden von links nach rechts: Friedrich 'Friedel' Gibs, Dr. Walter
Altherr (Ehrenvorsitzender der Landesgruppe RLP), RK-Vorsitzender Ralf
Bierwagen, Marcel Porschatis,
Wolfgang Faul, Rudi Steiner, Schriftführer Karsten Kiefaber, Klaus
Herrmann, Markus Wengerter und Günther Hand.
Bild rechts: Nun steht die frühere 30+74 in Ramstein auf soliden
Betonsockeln. Es fehlt nur noch die Originalbemalung.
Die Farben sind bereits bestellt. Ralf Bierwagen ist deshalb noch auf
der Suche nach Fotos aus den 70er Jahren.
Da mich interessierte,
wie Bundeswehr-Piloten von damals die Flugeigenschaften der „Gina“
beurteilen, habe ich ein paar Telefonate geführt. Fündig wurde
ich bei Rolf Portz, der im April 1960 mit mir zur Luftwaffe kam und von
1997 bis 2001 als Generalleutnant Inspekteur der Luftwaffe war. Der inzwischen
79 Jahre alte Generalleutnant a.D. hat gute Erinnerungen an die G91:
„Ich habe die Fiat G-91 seit 1963 fast 17 Jahre lang mit insgesamt
mehr als 1500 Flugstunden geflogen; auch das Flugzeug mit dem Kennzeichen
30+74 am 11.Mai 1978 während meiner Zeit als stellvertretender Kommandeur
und später Kommandeur der Fliegenden Gruppe des Jagdbombergeschwaders
43 in Oldenburg.

Bild links: Leutnant Portz 1963 als Flugschüler auf der Fiat G 91
in Erding
Bild rechts: OTL Portz 1978 als Stellv. Kommandeur Fliegende Gruppe im
LeKG 43 in Oldenburg
Grundsätzlich,
so Portz, war dieses leichte Kampfflugzeug fliegerisch nicht besonders
anspruchsvoll, hatte aber doch erhebliche Einschränkungen etwa im
Bereich der Allwetterfähigkeit , der Zuladung und des Waffeneinsatzes
sowie der Flugdauer. So betrug die durchschnittliche Flugzeit im Tiefflug
nur etwa 50 Minuten. Aerodynamisch war sie zudem nicht sehr stabil, was
etwa im engen Formationsflug bei Nacht und dichten Wolken volle Konzentration
erforderte. ( Das könnte auch mit die Ursache für den angesprochen
Flugunfall im November 1978 gewesen sein.). Insgesamt war die Fiat G-91
jedoch recht robust und zuverlässig. .Dennoch gingen bei einer Stückzahl
von etwas mehr als 300 Flugzeugen fast 60 Einsitzer verloren.“
Hohe Auszeichnung
der Bundeswehr für Ralf Bierwagen

Das Ehrenkreuz der
Bundeswehr ist der Dank der Demokratie an Demokraten, an Staatsbürger,
die für unser Land mehr getan haben als ihre Pflicht“, sagte
Hans Apel als Bundesminister der Verteidigung bei der ersten Verleihung
dieser hohen Auszeichnung an Soldaten am 12. November 1980.
Oberstabsfeldwebel der Reserve Ralf Bierwagen, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft
Ramstein-Landstuhl wurde am 5. Dezember 2019 durch den Kommandeur des
Landeskommandos Rheinland-Pfalz, Oberst Erwin Mattes, mit einem der höchsten
Ehrenzeichen der Bundeswehr, dem Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet. Damit
würdigte Oberst Mattes die treue Pflichterfüllung und die Leistungen
Bierwagens sowohl in seiner Tätigkeit als beorderter Reservist als
auch sein herausragendes Engagement in der beorderungsunabhängigen
Reservistenarbeit.
Seit 1986 ist Oberstabsfeldwebel der Reserve Bierwagen durchgängig
beim Artillerielehrbataillon 345 in Idar-Oberstein beordert, den Vorsitz
der Reservistenkameradschaft Ramstein-Landstuhl übernahm er 2005.
Unter seiner Führung hat diese sich zur Leistungs- und Mitgliederstärksten
im Bundesland entwickelt.
Großes Engagement beweist die Reservistenkameradschaft auch hinsichtlich
der Unterstützung der Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge,
so bei der jährlichen Haus-und Straßensammlung und bei Arbeitseinsätzen
im In- und Ausland. „Insgesamt ein Leistungsbild, das beispielgebend
für alle Angehörigen der Reserve im Bundesland ist“, betonte
Oberst Erwin Mattes.
Text: Heisam El-Araj
Foto: Landeskommando Rheinland-Pfalz
Reservistenkameradschaft
Ramstein-Landstuhl auf Usedom
Die
Reservistenkameradschaft ( RK ) Ramstein-Landstuhl unternahm in der 25KW
eine militärhistorische Fahrt auf die Ostseeinsel Usedom.
Untergebracht waren wir in der Jugendbegegnungsstätte ( JBS ) Golm
des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., für die
wir seit vielen Jahren erfolgreich Geld sammeln. Das engagierte Team der
JBS machte den Aufenthalt angenehm und unterstütze tatkräftig.
Der Sonntag startete mit einer Führung über die Kriegsgräberstätte
auf dem Golm, wo später auch eine Kranzniederlegung stattfand. Der
Nachmittag gestaltete sich durch eine geführte Tour durch das nahegelegene
polnische Swinemünde und einer Besichtigung des ehemaligen Hafenfort
„Zachodni“, zu kaiserlichen Zeiten Werk IV, später Batterie
„Henningsen“. Der Montag startete mit einer 2-stündigen
geführten Tour über das Gelände der ehemaligen Heeresversuchsanstalt
in Peenemünde. Anschließend gab es eine 2-stündige Tour
durch das Historisch-Technische Museum. Nachmittags stand noch ein Besuch
im Peenemünder Hafen an. Dort liegen als Museumsschiffe ein ehemals
sowjetisches U-Boot der Juliett-Klasse und ein Schnellboot der Tarantul-Klasse.
Dienstags ging es mit geliehenen Fahrrädern wieder nach Swinemünde.
Hier wurden die Hafenforts „Aniola“, das Fort „Gerhard“
und der Leuchtturm besichtigt. Mittwochs waren wir zu Gast bei der 8.Polnischen
Küstenflottille in Swinemünde. Die Polnischen Kameraden boten
uns eine freundliche Führung durch einen Minenräumer und ein
mittleres Landungsboot. Nachmittags war eine geführte Tour mit der
Thematik „Kaiserbäder“ in Ahlbeck angesagt. Donnerstags
hatten wir eine geführte Tour durch das Flugzeugmuseum „Hangar
10“ in Zirchow. Hier stehen weltweit einmalig, noch drei flugfähige
Messereschmitt Bf 109! Freitags ging es wieder nach Polen. Es wurden in
Kolberg das Museum der Polnischen Waffen besucht, sowie der Militärpark
„Bastion“. Nachmittags wurde noch das ehemalige Sowjetische
Atomwaffenlager in Podborsko angesteuert. Die
knapp bemessene Freizeit wurde an den nahegelegenen Ostseestränden
verbracht.

Rheinland-Pfalz
Tag 2019
Bereits
zum vierten Mal in Folge, arbeitete die RK beim Rheinland-Pfalz Tag mit.
Dieses Jahr 2019, wurde das Fest in Annweiler ausgerichtet. Im Auftrag
des Landeskommandos Rhl-Pf, übernahm die RK die Bewirtung auf dem
Platz der Streitkräfte.
Das Foto zeigt nur einen Teil der beteiligten Helfer.

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